Druckverfahren im vergleich

Die drei bekanntesten Druckverfahren im praktischen Vergleich.

Egal, ob Flyer, Werbedruck, Verpackung oder Plots, am Ende ist immer ein möglichst perfektes Ergebnis von Bedeutung. Ob eine möglichst scharfe Auflösung, hohe Robustheit oder eine kostengünstige Alternative, das "beste" Druckverfahren gibt es per Definition im Allgemeinen nicht. Stattdessen orientiert sich die Wahl des Druckverfahrens individuell nach Anwendungsbereich, dem zu bedruckenden Medium und dessen Auflage. Wir möchten Ihnen hier fünf industrielle Druckverfahren vorstellen, um für Sie das passende Druckverfahren für Ihr Vorhaben zu finden.

Offsetdruck (Flachdruck)

Beim Offsetdruck handelt es sich um ein indirektes Flachdruckverfahren. Anders als beim Flexodruck, ist die Druckform auf einem Zylinder bespannt und kommt nicht mit dem Bedruckstoff in Berührung. Die aufgetragene Farbe wird mittels eines Gummituchzylinders von der Druckform abgenommen und auf den Bedruckstoff übertragen. Man unterscheidet hier zwischen Bogen- oder Rollenmaschinen (im Umgangssprachlichen: Bogen- oder Rollenoffset) , abhängig davon, ob sie Rollen- oder Bogenpapiere bedrucken sollen.

Beispiele für den Offsetdruck: Plakate, Zeitschriften, Flyer, Kataloge, Bücher, Briefpapier, etc.

Vorteile
- Preisvorteil bei hoher Auflage
- Scharfe Konturen des Druckbildes
- Farbabrieb gering bei lichtechten Farben
- Viele Formate bedruckbar, auch Großformate
- sehr gute Druckqualität bei kleinem Druckraster

Nachteile
- Kostenintensiv bei Kleinauflagen
- Bedruckstoff benötigt Trockenzeit
- ungewollter Moire-Effekt möglich
- ungeeignet für Produkte im Außenbereich
- eignet sich nicht für zerbrechliche oder sensible Produkte

ungefährer Richtwert zur Rentabilität der Auflagengröße: Bogenoffset 500 bis 30.000 Exemplare, Rollenoffset 10.000 bis 500.000 Exemplare

Flexodruck (Hochdruck)
Dank der zumeist flexiblen, meist aus Polymeren gefertigten Druckform, eignet sich dieses Druckverfahren für vielseitige Anwendungen. So ist es das einzige rotative Druckverfahren, welches Materialschwankungen oder Laufungenauigkeiten ausgleichen kann. Somit lassen sich Materialien wie Papiere, Wellpappen, oder Materialien mit rauer Oberfläche, bis hin zu dünnen Folien bedrucken. Beim Bedrucken von Wellpappen unterscheidet man zwischen zwei Abläufen: Preprint - hier wird Papier bedruckt, welches anschließend kaschiert wird. Deswegen nennt man diesen Prozess Rollenvordruck. Als Postprint bezeichnet man den direkten Druck auf die Wellpappe, nach diesem Schritt ist der Fertigungsprozess abgeschlossen.

Beispiele für den Flexodruck: Wellpappe, Papiere, Tapeten, Servietten, Verpackungen, Transportkartons, Klebefolien, Klebeband, etc.

Vorteile
- große Auflagen schnell produzierbar
- Druckplatte oft kostengünstiger
- abriebfeste Farbe

Nachteile
- Druckqualität geringer als im Offsetdruck
- Konturen leicht unscharf
- Quetschrand möglich

ungefährer Richtwert zur Rentabilität der Auflagengröße: ab c.a. 500 Exemplare

Digitaldruck

Ähnlich wie bei handelsüblichen Druckern versteht man unter Digitaldruck den Toner- beziehungsweise Inkjetdruck. Hier benötigt man keine physische Druckform selbst, die man rüsten muss. Der große Vorteil ist hierbei der serialisierte und individualisierte Druck. Heißt, das Druckbild kann sich während der Produktion ändern oder angepasst werden. Ein konkretes Beispiel ist hier eine Produktverpackung mit gleichem Design, aber wechselnder Seriennummer pro Einheit.

Vorteile
- geringere Druckvorkosten
- größerer Farbraum
- Nachdruck ohne Druckform
- kostengünstig bei kleineren Auflagen
- kürzere Produktionszeiten
- wechselndes Druckbild in der Auflage möglich

Nachteile
- Kostenintenisvere Farben
- Makulatur ggf. höher
- begrenzte Papierauswahl
- Einschränkungen der Grammatur

ungefährer Richtwert zur Rentabilität der Auflagengröße: 1 bis 1.500 Exemplare